Donnerstag, 17. September 2015

Serviettentechnik - gar nicht so leicht wie erwartet

Ich bin momentan in Elternzeit mit einem noch recht pflegeleichtem kleinen Baby. Also: Yay, ab und zu bleibt wieder ein wenig Zeit fürs Basteln übrig.
Wer kleine Kinder zuhause hat, kennt die absolut lebenswichtige Notwendigkeit von Feuchttücher- und Kosmetiktücherboxen, am besten in jedem Raum der Wohnung. Da ich nun wesentlich mehr Zeit zuhause verbringe als vorher, dachte ich, man könnte ja mal ein paar Details verschönern. Also wurde die offizielle Suche nach hübschen Boxen eingeläutet. Für das Wohnzimmer eine lange rechteckige und für das Schlafzimmer eine quadratische. Soweit so gut. Im Wohnzimmer steht nun eine gekaufte  Holzbox Vintage Style - wohl zur Beseitigung eventueller Unsicherheiten ist noch mit weißen Holzbuchstaben das Wort "Tissue" vorne drauf. .
Aber für das Schlafzimmer konnte ich einfach nichts finden. Zur Info: mein Schlafzimmer ist grundsätzlich weiß mit kitschigen lila Elementen, ein bisschen Möchtegern-Landhausstil. Da fiel mir diese unbehandelte Holzbox bei Ebay auf. Das war die Gelegenheit die Serviettentechnik auszuprobieren, das wollte ich schon immer mal. Ein paar schöne Servietten waren schnell auf Ebay gefunden und bestellt, ebenso die Holzbox und matter bzw. glänzender Serviettenlack.
Und los ging's.

Die oberste Schicht der Serviette wird abgetrennt von den restlichen, unbedruckten Lagen. Ich dachte, ich klebe sie direkt auf das unbehandelte Holz auf, damit man noch die Holzstruktur durchsieht. Keine gute Idee, die Servietten hatten plötzlich einen ekligen Braunton, weil die Holzfarbe die Serviettenfarbe verfälscht hat. Also habe ich die Box zunächst mit weißer Acrylfarbe grundiert. Danach kamen die Servietten drauf, das Ganze mit glänzendem Serviettenlack überpinselt. Die Oberfläche wird nach dem Trocknen übrigens ganz hart und leicht glänzend.
Es ist jedenfalls ein gewaltiges Gefriemel, weil die Servietten durch den Kleber  feucht werden und zum Reißen neigen. Vermutlich nicht so gut geeignet für ungeduldige Grobmotoriker. Mir ist es leider auch nicht ganz gelungen die Servietten faltenfrei auf die Oberfläche zu bekommen, obwohl ich wie empfohlen den Kleber von innen nach außen verstrichen habe. Das ist aber bei meinem gewählten Vintage/ Shabby Chic Look mit Motiven aus den 1920ern gar nicht so schlimm. Das gibt der Sache irgenwie einen antiken Look. Und hey, das war immerhin mein allererster Versuch :-)
Fazit: Eigentlich ganz lustig, weil man alles mit selbst gewählten Motiven dekorieren kann, aber man muss ein wenig üben, damit es auch perfekt aussieht. Man sollte auch ein wenig Zeit mitbringen, weil man bei Holz zunächst eine Schicht Weiß auftragen muss, die erst trocknen muss. Die richtige Positionierung des Motivs und die Form des zu beklebenden Objekts tun ihr Übriges.
Hier jedenfalls ein Foto vom Resultat, das mir eigentlich ganz gut gefällt und jetzt auf meinem Nachttisch steht.

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